14.06.2019 Waiblinger Kreiszeitung Üben für den Ernstfall
Rettungskräfte und Hundestaffeln des DRK haben ein Wochenende lang trainiert Kernen.
Ein gemeinsames Übungswochenende haben der Ortsverein Kernen des Deutschen Roten Kreuzes und die Rettungshundebereitschaft des DRK-Kreisverbands Stuttgart veranstaltet. Am Hammerschmiedesee bei Abtsgmünd, nordwestlich von Aalen, gingen sie mit Hunden auf die Suche nach verletzten und versteckten Personen, übten sich in Orientierung mit Karten und GPS und trainierten die Versorgung von Verletzten bei einem Unfall.
Los ging’s am Samstag des Pfingstwochenendes. Nachdem die Gruppe ihre acht Zelte (Küchen-, Aufenthalts- und Schlafzelte) aufgebaut hatte, begann das Training für die Hunde: Insgesamt 21 Spürnasen mussten in einem Waldstück verschiedene Opfer erkennen und versteckte Personen suchen. So trieb eine Person im Uferbereich; ein Übungsdummy trug Kleidung, die nach Menschen roch; und eine Person hing etwa zwei Meter über dem Boden in einer Art Sack. Die Personen und Gegenstände anzuzeigen sei für die Hunde eine große Herausforderung gewesen, berichtet der Kernener DRK-Ortsverein.
Ebenfalls am Samstag begann das Notfall-Training. Im Bereich der erweiterten Ersten Hilfe wurde die Herz-Lungen-Wiederbelebung mit AED, Larynxtubus und Beatmungsbeutel geübt. Eine weitere Station war die Wundversorgung mit den entsprechenden Verbänden.
Am Pfingstsonntag ging es richtig zur Sache: Die Gruppe Sanitätsdienst wurde mit einer schweren Unfallsituation konfrontiert. Das Setting: Ein Auto und ein Fahrrad seien zusammengestoßen. Es gebe insgesamt fünf verletzte Personen. Um die Patienten zu versorgen, war der Pressemitteilung zufolge das gesamte Equipment der Rettungskräfte nötig. Darunter ein Spineboard (frei aus dem Englischen übersetzt ein „Wirbelsäulen-Brett“, sprich: ein Hilfsmittel, das Menschen stützt, bei denen eine Verletzung der Wirbelsäule nicht auszuschließen ist), eine Schaufeltrage mit Vakuummatratze sowie Verbandsmaterial und Sauerstoff.
Am Sonntag und Montag lag der Schwerpunkt außerdem auf der Handhabung der GPS-Geräte und der Orientierung im Gelände mit Karten und Kompass. Die Rettungshundeteams mussten am Sonntag ein anspruchsvolles, etwa 33 Hektar großes Waldgebiet nach insgesamt drei vermissten Personen absuchen und diese erstversorgen. Die Orientierung erfolgt allein mit Karten, Kompass, GPS-Gerät und Funkgeräten. Am Montag mussten die Ehrenamtlichen insgesamt elf Punkte auf einer Strecke von acht Kilometern ansteuern, den dort vorgefundenen Buchstaben per Funk an die Einsatzleitung melden und die nächsten Aufgaben bzw. Koordinaten entgegennehmen.
Die Verpflegung der 55 Personen wurde durch das Küchenteam des Kernener DRK zusammen mit dem Arbeitskreis Kochlöffel sichergestellt. So wurden unter anderem 209 Knödel von Hand geknetet und mit Braten, Blaukraut und Soße serviert.