20.03.2012 Fellbacher Zeitung Röhrender Hirsch als Fundstück
Kernen Rund 50 Helfer machen am Samstag bei der Markungsputzete mit. Von Eva Herschmann
Die Sprungfedermatratze verschrottet nun nicht weiter im Stettener Wald, und die verrostette Schubkarre verschandelt nicht mehr die Kreuzung bei der Bauerlinde. Ein komplettes Set Gartenstühle aus Plastick, einen Satz Reifen, eine mechanische Schreibmaschine, ein Kanister mit Desinfektionsmittel, Schuhe und Socken gehörten ebenfalls zu den Beutestücken der Sauerbermacher bei der Markungsputzete am Samstag. Eine Gruppe - keine Jäger - entdeckte sogar ein Gemälde mit einem röhrenden Hirsch. Aber auch für die leere Zigarettenschachteln auf der Wiese bückte sich die sechsjährige Hanna.
Auf dem Bauhof verteilte die Kernener Umweltbeauftrage Annerose Mößner morgens Handschuhe, Greifzangen und blaue Mülltüten an die Freiwilligen vom Deutschen Roten Kreuz, der Interessengemeinschaft Streuobst, der BUND-Ortsgruppe, aus der Diakonie Stetten, der Gemeinschaft der Jäger und aus zwei Familien. Die Grüppchen wurden dann so gut es ging auf dem riesigen Gelände verteilt. Die Rot-Kreuzler fuhren mit den Autos zum Haldenbach nach Stetten, die Waidmänner machtne sich in den Wald auf, die Bewohner der Diakonie marschierten mit ihren Betreuern in Richtung Ortsmitte, und die Müllsammler der IG Streuobst in Richtung Streuobstwiesen am westlichen Ortsrand.
Schon nach wenigen hindert Metern waren die Mülltüten der IG gut gefüllt. "Die Coffee-to-go-Becher", sind eine wahre Plage am Straßenrand", sagte Irmgard Engler und griff mit der Zange nach einem Plastikdeckel im Gestrüpp. Als sie stunden später mit ihrem Team wieder im Bauhof in der Seestraße ankam, hatte sie nicht nur Berge von Deckeln und Bechern in ihrem Sack, sondern auch eine Hose und ein rosa T-Shirt. Eine Lampe, die sie ebenfalls am Wegesrand fand, hatte sie kurzerhand in die nächste gelbe Tonne entsorgt, sonst währe der Müllsack vorzeitig geplatzt.
Obwohl zahlenmäßig schon größere Reinigungsmannschaften bei der alljährlichen Markungsputzete unterwegs waren, war die Ausbeute nicht schlecht. "Wir haben rund 5,25 Kubikmeter Schrott und mineralische Stoffe gesammelt", sagte Annerose Mößner.