21.11.2012 Waiblinger Kreiszeitung Schüler lernen Leben retten
Seit diesem Schuljahr gibt es an der Rumold-Realschule in Rommelshausen eine Sanitäts-AG Von unserem Redaktionsmitglied Reinhold Manz Kernen-Rommelshausen/Waiblingen. In der großen Pause, bei Sport-Veranstaltungen und Festen werden sie in Zukunft an der Rumold-Schule Im Einsatz sein: Acht Schulsanitäter aus den Klassen 7 und 8. Erste Hilfe leisten, was das bedueten kann, wissen die jungen Sanis nicht nur theoretisch. Denn gleich bei Ihrer ersten großen Übung wurde aus der Theorie plötzlich Ernst.
Die Rettungsleitstelle des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Waiblingen ist ein ziemlich eindrucksvoller Ort. Sehr ruhig und unspektakulär geht es dort zwar zu, bei den drei DRKlern im Bereitschaftsdienst ist von Notfall-Hecktik wenig zu spüren. Was aber beeindruckt, ist die Ausstattung des Raums in dem sie sitzen. Unzählige Telefone, Bildschirme und avor Armaturen mit Tastaturen und Schnellwahltasten stehen an mehreren Arbeitsplätzen zur Verfügung. Wenn hier ein Notruf eingeht, danz altmodisch per Telefon läuft vom Pult der Beritschaft aus alles volldigital über den Computer
Carsten Leidner, der stellvertretende Leiter der Leitstelle, erklärt den acht Nachwuchs-Sanitätern von der Rumold-Realschule, die zum Abschluss ihrer Sanitäter-Ausbildung zu Gast sind, alles ganz genau. Sie müssen schließlich auch was verstehen von der Materie. "Gucken wir uns doch mal an, was passiert, wenn ihr einen Notruf meldet."
Viele der jungen Sanitäter haben schon Erfahrung beim DRK
Der Notfall: Jemand ist im Schulgebäude die Treppe runtergefallen. Auf einem Bildschirm ruft sich Carsten Leidner jetzt eine Karte auf und sucht die Rumold-Schule. Mit ein paar gedrückten Tasten und Mausklicks kann er einen Rettungswagen dort hin beordern. Ganz ohne Funkgerät, schnell und präzise kommt die Information so zu den Sanitätern draußen, die dann zur Schule fahren.
Und dort vor Ort, so soll es in Zukunft an der Rumold-Schule sein, haben die Schulsanitäter schon Erste Hilfe gleistet. Im vergangenen Schuljahr aht der Lehrer Manuel Frank, der selbst Berufserfahrung als Krankenpfleger und in der Notfallmedizin mitbringt das Ganze bei den Projekttagen der Schule gestartet. SEit diesem Schuljahr trifft sich die Schulsanitäts-AG regelmäßig. Viele der jungen Sanis haben schon Vorerfahrungen Joschi zum Beispiel macht aktiv im Jugendrotkreuz in Kernen mit. Der Achtklässler will sogar später mal den Beruf des Sanitäters ergreifen. "Ich lern' in der AG auch noch was dazu", sagt er.
Drei Tage Erste-Hilfe-Kurs haben sie schon hinter sich. Jetzt treffen sie sich wöchentlich, um weitere Dinge zu lernen. Zu den Aufgaben, die sie sich gesetzt haben, gehört auch die Prävention. Dazu wollen sie das ganze Schulhaus unter die Lupe nehmen, um zum Beispiel Gefahrenstellen ausfindig zu machen und zu beseitigen.
Das Grundgeschäft ist natürlich wie bei den Profis in der Leitstelle in Waiblingen die Bereitschaft. "Bei Turnieren oder den Bundesjugendspielen", sagt Nico, werden sie bereitstehen. Aber auch in jeder großen Pause werden zwei Schüler-Sanis auf Posten sein. Kleinere Verletzungen wie Schnitt- oder Schürfwunden werden sie dann selbst versorgen. Bei schlimmeren Vorfällen leisten sie Erste Hilfe und rufen den Rettungsdienst.
"Es ist eine Beruhigung, dass wir nicht auf verlorenem Posten stehen, wenn etwas passiert", freut sich Rektorin Ingeborg Nagl-Kranzinger.
Bei der Schauübung im Rahmen der Projekttage haben die Schulsanitäter den Ernstafall an ihrer Schule schon mal demonstriert. Da haben sie einen Fahrradunfall simuliert - und es offenbar ein bisschen mit dem Kunstblut übertrieben. Denn bei dessen Anblick fiel eine Zuschauerin spontan in Ohnmacht, berichtet Joschi. Ein echter Notfall. Zum Glück war an diesem Tag noch Ilona Steichele vom DRK direkt vor Ort, um die Übung zu leiten. In Zukunft können die Schulsanitäter bei ähnlichen Fällen selbst als Ersthelfer eingrifen.
Sanitätstasche mit dem Wichtigsten
- Vom DRK-Kreisverband in Waiblingen bekamen die Schulsanitäter der Rumold-Realschule eine Sanitätstasche. Sie ist mit allem bestückt, was ein Notfallhelfer braucht.
- "Mit der Tasche könnt Ihr jetzt Leben retten und Pflästerle kleben", sagt Ilona Steichele vom DRK-Ortsverein Kernen bei der Übergabe. Sie wünscht den Schulsanitätern das sie "im Geschäft" und an der Schule bekannt bleiben, aber "keine schlimmen Verletzungen"