24.03.2014 Waiblinger Kreiszeitung Hunde und andere Hingucker
Waiblingen und Umgebung Bernd Klopfer, Foto ZVW Der Korber Bienenflug mit seinem Krämermarkt und verkaufsoffenem Sonntag hat gestern wieder die Leute angelockt
Korb. Der Hingucker ist zweifelsohne die Hundeshow: Die Rettungshundestaffel aus Kernen hat gestern am Korber Seeplatz gezeigt, was ihre Tiere können. Ansonsten haben die Händler mit ihren Marktständen und die örtlichen Geschäftsleute beim Korber Bienenflug wieder für ein vielfältiges Angebot gesorgt.
Ein großes, grünes Plüschwesen mit gelben Flecken watschelt in Begleitung von zwei Feuerwehrleuten über das Straßenfest und verteilt an die Menschen Süßigkeiten. Es ist schon öfter bei Festen im Einsatz gewesen – aber noch kennt es nicht jeder. „Ist das ein Salamander?“, fragt eine Frau. Prompt wird sie über ihren Irrtum aufgeklärt. „Das ist der Flori“, sagt Jugendwart Thomas Häussermann, der das Feuerwehr-Maskottchen zusammen mit Jugendleiter Markus Hinze begleitet. Und der Flori ist wie Grisu aus der gleichnamigen Zeichentrickserie ein Drache, der unbedingt Feuerwehrmann werden will. Manche Kinder, berichtet Thomas Häussermann, hätten schon mal Angst vor Floris großem Kopf – aber der Großteil freue sich. Die Feuerwehr ist beim Korber Bienenflug dabei, um Nachwuchs zu gewinnen. „Wir suchen immer Leute – männlich wie weiblich.“ Dafür schlüpft einer aus der Korber Feuerwehr eben auch ins Flori-Kostüm – was gerade im Sommer eine schweißtreibende Angelegenheit ist. Die Gefahr hat gestern freilich nicht gedroht, bei zehn Grad Außentemperatur und bewölktem Himmel. Andererseits hat unsere Zeitung gestern in der Korber Ortsmitte niemand getroffen, der groß über das Wetter geschimpft hat.
Blumenverkäuferin empfiehlt jetzt Ranunkeln
Nehmen wir mal Carmen Goldberg, Mitarbeiterin bei Blumen Hermann. Sie steht trotz der Kälte vor dem Laden, mitten unter Blumen, Deko-Gegenständen und einer großen Osterhasen-Figur. Übers Wetter meckert sie nicht, schließlich hat es im vergangenen Jahr beim Korber Bienenflug sogar geschneit. „Ich stand trotzdem draußen mit zwei Paar Socken und Handschuhen und in Winterkleidung“, erinnert sie sich und lacht. Ja, das Wetter ist schon verrückt: Bis zum Freitag ist es im Remstal fast sommerlich warm gewesen, ehe es am Samstag zum Temperatursturz gekommen ist. Für Carmen Goldberg hat die Saison für Frühlingsblumen in diesem Jahr rund drei Wochen früher begonnen als sonst. Eine aktuelle Empfehlung für alle Blumenfreunde hat sie auch parat: Sie rät jetzt zu Ranunkeln. Die gehören zu den Hahnenfußgewächsen und sind ein farbenfroher Vorbote des Sommers.
Überhaupt haben gestern viele Geschäfte geöffnet, denn der Korber Bienenflug ist schließlich ein Straßenfest, das vom Bund der Selbstständigen organisiert wird. Vereine dürfen keine eigenen Stände haben – allerdings heißt das nicht, dass für sie der Korber Bienenflug tabu ist. Das Zauberwort heißt in dem Fall Kooperation. Optik Müller hat zum Beispiel ganz normal geöffnet, doch vor seinem Geschäft hat der Augenoptikermeister noch einen Stand, an dem die Jugend des SC Korb ein Kinderschminken und ein Glücksrad ohne Nieten anbietet. „Es gibt nur Preise – und der Erlös geht direkt in die Jugendarbeit des SC Korb“, sagt Vorstandsmitglied Nicole Steichele.
Sie ist hier mit zwölf Jugendlichen präsent, aus allen zehn Abteilungen des Vereins – und zwar zum ersten Mal. Mit dem Geld will der SC Korb unter anderem 2015 eine Jugendfreizeit im Sommer organisieren. Nicole Steichele ist trotz der Kälte gut drauf, sie schwärmt regelrecht von dem Teamgeist beim Bienenflug. Die Brunnen-Apotheke verlost beispielsweise eine Jahresmitgliedschaft im SC Korb. „Es ist eine schöne Kooperation von Geschäften und Vereinen – und das ist wichtig.“ Denn allein ein Krämermarkt wäre aus ihrer Sicht zu wenig.
Doch auch die Händler an ihren Ständen haben freilich ihr Publikum. Da gibt es Feinkost aus Kalabrien, Spezialreinigungskonzentrat, Einlagesohlen aus Zedernholz, Gemüsehobel und ganz viel Kleidung. Kinder können Karussell fahren, Zuckerwatte kaufen oder beim Stand der Korber Bank das sogenannte Sandmalen ausprobieren. Für Neukunden der Bank gibt es sogar ein Glas Gratis-Sekt.
Für viele Zuschauer sorgt um die Mittagszeit die Rettungshundestaffel des Roten Kreuzes aus Kernen, die einen Parcours für ihre Hunde aufgebaut hat. Die Tiere meistern allerlei Hindernisse, wie zum Beispiel recht steile Leitern. Nebenbei erklären die Mitglieder der Hundestaffel, wie ein Rettungseinsatz im Wald abläuft, bei dem ihre Hunde vermisste Personen suchen müssen. So ein Rettungshund muss übrigens recht oft seine Tauglichkeit beweisen: Alle 18 Monate geht es zur Prüfung.