24.04.2008 Die Helfer vor Ort sind oft schneller da
Fellbacher Zeitung Rommelshausen Bereits elf Einsätze seit Anfang des Jahres für die flinken Lebensretter des DRK-Ortsvereins Kernen
Rommelshausen. In ländlichen Gegenden kann die vorgeschriebene Frist für Rettungswagen von zehn bis maximal 15 Minuten nicht immer gewahrt werden. Helfer vor Ort sind oft schneller da. In Kernen waren die flinken Lebensretter seit Januar schon elfmal im Einsatz.
Von Eva Herschmann
Für Hans Heinz, den CDU-Landtagsabgeordneten und Geschäftsführer des DRK-Landesverbands Württemberg, sind die Helfer vor Ort ein Segen. Sie seien oft schneller am Einsatzort als der Rettungswagen und überbrückten die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit qualifizierter Erster Hilfe. Diesen Dienst, der im Notfall lebensrettend sein kann, leisteten sie freiwillig und ohne Geld von den Kostenträgern zu bekommen, berichtete Heinz am Montag bei der Mitgliederversammlung des Ortsvereins Kernen, eines der ersten im Umkreis, die in das Programm Helfer vor Ort aufgenommen wurden. Im Remstal würden die Hilfsfristen zwar meist gewahrt, aber dennoch sei es wichtig, Menschen am Ort zu haben, die helfen, sagte Heinz. "Wir sind derzeit auf der Suche nach Sponsoren, die es ermöglichen, dass die Helfer vor Ort mit Defibrillatoren ausgestattet werden." Was die Anschaffung neuer Rettungsfahrzeuge anbetrifft, ist der DRK-Landesgeschäftsführer nicht ganz so optimistisch: "Ein Rettungswagen samt Besatzung kostet im Jahr rund eine halbe Million Euro."
Wie wichtig die Helfer vor Ort sind, zeigt die Bilanz von elf Einsätzen seit Jahresbeginn. Auch Roland Kazmaier, der Leiter des Polizeipostens Kernen in Rommelshausen, war beeindruckt vom schnellen und umsichtigen Handeln der DRK-Sanitäterin, das er als Augenzeuge miterlebt hat: "Es ist eine tolle Sache, wenn die Hilfe so rasch aus nächster Nähe kommt." Für Michael Filippi, der im Januar die Leitung der Kernener Rot-Kreuz-Bereitschaft von Dieter Hurlebaus übernommen hatte, war es nicht nur wegen der erfolgreich gestarteten Helfer vor Ort ein guter Einstand. Die Bereitschaft ist gut aufgestellt, im Jugendrotkreuz werden 19 Mädchen und Jungen zwischen 7 und 17 Jahren auf den Einsatz als Sanitäter vorbereitet, und die Kernener Hunderettungsstaffel hat inzwischen zehn Teams, bestehend aus einem Hund und einem Hundeführer. Außerdem wurde dem Ortsverein von der Zertifizierungsstelle des Tüv Süd bescheinigt, dass er für den Bereich Breitenausbildung ein funktionierendes Qualitätsmanagement eingeführt habe. Bürgermeister Stefan Altenberger, der auch Vorsitzende des DRK Ortsvereins ist, fand zu Recht, das Rote Kreuz sei in der Gemeinde ständig präsent.
Seit 60 Jahren gehört Erwin Borck zu den aktiven Sanitätern. Bei der Mitgliederversammlung wurde er für seine "außergewöhnlich lange Mitgliedschaft" geehrt. Dieter Hurlebaus ist für 35 Jahre Einsatz ausgezeichnet worden. Tobias Filippi ist seit 15 Jahren im ehrenamtlichen Dienst, Stefan Filippi, Lena Hufmann und Dominik Hufmann seit zehn Jahren. Für ihr Engagement im Jugendrotkreuz wurden die Leiterin Ilona Steichele und Michael Filippi geehrt.