25.03.2013 Fellbacher Zeitung Umwelt-Engel im Einsatz
Kernen Mehr als 13 Kubikmeter Müll kommen bei der Markungs- putzete am Samstag zusammen. Ralf Engel und sein Sohn Jonah machen bei der Putzete mit.
Mit Fundstücken aus Feld, Wald und vom Straßenrand ließe sich ein Haushalt einrichten. Wäschespinne, Sonnenschirm, Stühle, Rasenmäher-Gestell, Bremsscheiben und zwei volle Benzinkanister schleppten die Helfer auf den Bauhof. Das Ergebnis der Putzaktion war stattlich: 'Wir haben rund zehn Kubikmeter Müll gesammelt, dazu kommen drei Kubikmeter Holzlatten und ein Dutzend Autoreifen, die auf der Gemarkung verstreut waren', sagte Annerose Mößner, die Kernener Umweltbeauftragte.
Für die Pfadfinder von der christlichen Pfadfindergruppe Armer Konrad sei die Teilnahme an der Markungsputzete zumindest ein halbes Pflichtprogramm, sagte Malte Ricklefs. Schließlich gilt das Prinzip, jeden Tag eine gute Tat. Mit ihnen hatten sich mehr als 70 Helfer - Jäger, Mitglieder der Jugendfeuerwehr, der IG Streuobst, des Deutschen Roten Kreuzes, Bewohner der Diakonie Stetten und einige Privatpersonen - bei frostigen Temperaturen am Samstagmorgen auf beim Bauhof eingefunden. Nachdem alle mit Greifer, Handschuhen und Müllsäcken ausgestattet worden waren, zogen sie hinaus, um die Umwelt ein bisschen
sauberer zu machen.
Familie Engel, Papa Ralf und seine Söhne David, 11 Jahre, und Jonah, 8 Jahre, schlossen sich den Pfadfindern an. Gemeinsam säuberten sie den Grünstreifen entlang der Seestraße samt Bolz- und Spielplatz. Die treibende Kraft hinter dem Einsatz seien seine beiden Söhne, erzählte Ralf Engel. Auf ihrer Putz-Tour sammelten sie sechs große blaue Müllsäcke voll. Besonders schlimm habe es im Ort rund um die großen Kastanien ausgesehen. 'Da lagen kaputte und leere Flaschen und viele Kronkorken drin, Überreste von nächtlichen Zusammenkünften.' Die Umwelt-Engel waren mit ihrem Einsatz für eine saubere Gemeinde zufrieden und ließen sich das Essen im Bauhof - Schnitzel mit Kartoffelsalat - schmecken. Das einzige, was nicht passe, sei das Wetter, klagte Papa Engel.
Bevor am Nachmittag die Schneewolken über das Remstal fegten, waren die Saubermänner und -frauen längst daheim. Auch die Mitglieder der IG Streuobst, die mit Bewohnern der Diakonie den Bahndamm durchgekämmt hatten. Die Ausbeute waren volle Tüten und Kartons mit Hausmüll, eine Alu-Felge, ein Kennzeichen und das
Rücklicht eines Zuges. 'An uns liegt das schlechte Wetter nicht. Der Frühjahrsputz ist gemacht', sagte Irmgard Engler.
Überreste von Silvesterraketen, Verpackungen von Fastfood, Pappbecher und volle Hundetüten sammelten fast alle Gruppen ein. 'Es ist eine Sauerei, dass manche die Kottüten einfach in die Pampa werfen, auch deshalb sind wir in Kernen von schwarzen auf die roten umgestiegen, wir hoffen, dass die auffällige Farbe einige davon abhält', sagte Annerose Mößner.
Foto: Eva Herschmann, Fellbacher Zeitung