26.04.2008 Schleifstaub brennt in Firma
Fellbacher Zeitung Stetten (I/w). Mitarbeiter erleidet Rauchvergiftung
110 000 Euro beträgt der Sachschaden, den gestern Morgen der Brand in einer Firma in der Frauenländerstraße verursacht hat. Ein Mitarbeiter erlitt eine leichte Rauchvergiftung.
Beim Schleifen von Korkstreifen im Werkstattraum im Untergeschoss eines Betriebsgebäudes hatte sich kurz vor 8 Uhr Schleifstaub vermutlich aufgrund eines technischen Defekts entzündet. Dieser Staub wird über eine Absaugvorrichtung von der Schleifmaschine weg in einen Nebenraum abgeführt. Es entwickelte sich sofort ein heftig qualmendes Feuer. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Werkstattraum bereits lichterloh in Flammen.
Das Gebäude war zu diesem Zeitpunkt bereits stromlos, daher funktionierte die Rauch- und Wärmeabzugseinrichtung, das sind Oberlichter, die im Brandfall zu öffnen sind, zunächst nicht. Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Oberlichter von der Feuerwehr geöffnet und das Gebäude zeitweise mit zwei parallel geschalteten Überdruckbelüftungsgeräten rauchfrei gemacht.
Zuerst deuteten allerdings die unter der Decke angesammelten Rauchgase aufgrund ihrer Farbe und Konsistenz auf eine unmittelbar bevorstehende Rauchgasdurchzündung, den gefürchteten "flash-over" hin. Dies konnten die Feuerwehren Stetten und Rommelshausen - mit 38 Mann und sechs Fahrzeugen im Einsatz - durch ein gezieltes Vorgehen verhindern. An der Gebäudestirnseite schlugen Feuerwehrleute ein Fenster ein, um den gezielten Abzug der Brandgase in Verbindung mit einer Überdruckbelüftung zu ermöglichen. Ein größerer Schaden am Gebäude, an den Maschinen und am Lagerbestand konnte so verhindert werden. Allerdings sind mehrere Geräte zerstört worden.
Die Feuerwehr Fellbach war mit der Drehleiter ebenfalls vor Ort, brauchte aber nicht einzugreifen. Außer der Polizei waren noch der Notarzt, zwei Rettungswagen ebenso wie sechs Mitglieder der Schnelleinsatzgruppe des Roten Kreuzes vor Ort geeilt.