26.04.2018 Fellbacher Zeitung „Do-it-yourself“-Einsatz spart dem Roten Kreuz viel Geld
Kernen Mitglieder des DRK-Ortsvereins haben einen gebrauchten VW-Bus für ihre Zwecke umgebaut. Von Eva Herschmann
Der Ortsverein Kernen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist bestens aufgestellt. Eine beeindruckende Bilanz haben die Helfer bei der Mitgliederversammlung am Dienstag vorgelegt. Die 54 Sanitäter haben im vergangenen Jahr 119 Einsätze absolviert, darunter Sanitätsdienste auf dem Cannstatter Frühlings- und Volksfest oder beim Open-Air von Andrea Berg in Großaspach. Sechs sogenannte Helfer vor Ort gibt es in Stetten und Rommelshausen, die meist die ersten sind, wenn ein Notruf eingeht. Die Hunderettungsstaffel wird im Kreis und darüber hinaus angefordert. Fast 20 Teams, jeweils bestehend aus einem Hundeführer und seinem vierbeinigen Gefährten, sind Experten, wenn es darum geht, vermisste Menschen zu suchen. Dazu hat der Verein 2017 vier Blutspendetermine organisiert und 570 Blutkonserven gesammelt. Als ob das nicht genug Geschäft wäre, haben einige engagierte und geschickte Sanitäter auch noch einen gebraucht gekauften VW-Bus in Eigenarbeit zu einem einsatzfähigen DRK-Fahrzeug umgebaut und damit dem Ortsverein eine Menge Geld gespart.
Bei der Versammlung am Dienstag im DRK-Heim in der Sonnhalde 20 in Rommelshausen wurde indes ein Problem des Ortsvereins offensichtlich. „Wir brauchen mehr Platz“, sagte Geschäftsführer August Weiß. Die Suche nach einer neuen bezahlbaren Unterkunft gestaltet sich schwierig. Trotz der Unterstützung seitens der Gemeinde und des DRK-Vorsitzenden Bürgermeister Stefan Altenberger.
Der Fuhrpark ist auf dem neuesten Stand. Den Bus, den der Ortsverein im vergangenen Jahr gekauft hatte, wurde in 257 Stunden von engagierten DRK’lern zum Einsatzfahrzeug umgebaut. „Das Ganze hat uns rund 27 000 Euro gekostet. Das ist etwa die Hälfte dessen, was wir für einen fertigen Bus bezahlt hätten, und das Beste ist, er ist genauso ausgestattet, wie wir ihn brauchen“, sagte Einsatzleiter Michael Filippi.
Wie wichtig die Arbeit des Ortsvereins ist, drückten Polizeihauptkommissarin Heike Reichenecker vom Polizeiposten in Rommelshausen und Feuerwehrchef Andreas Wersch am Dienstag spontan mit persönlichen Spenden an den Ortsverein und die 20 Mädchen und Jungen der Rot-Kreuz-Jugend aus. Wersch schlug außerdem vor, „mal wieder eine gemeinsame Übung des Jugend-Rot-Kreuzes mit der Jugendfeuerwehr“ zu veranstalten.