27.02.2017 Fellbacher Zeitung Den griffbereiten Lebensretter gibt’s nun auch in Stetten
Kernen Neben dem oberen Eingang der Karl-Mauch-Sporthalle hängt seit dem Samstag ein Defibrillator. Von Eva Herschmann
Der Inhalt des kleinen grünen Kastens an der Wand kann im Notfall Leben retten. Am Samstag haben Vertreter der Bürgerstiftung Kernen und Bürgermeister Stefan Altenberger einen mit Hilfe von Spenden finanzierten und neben dem Eingang zur Karl-Mauch-Sporthalle installierten Defibrillator seiner Bestimmung übergeben.
Nachdem bereits Ende 2015 ein Defi, wie das handliche, rund 2000 Euro teure Gerät im Fachjargon heißt, im Außenbereich des Hallenbads in Rommelshausen installiert wurde, gibt es nun auch in Stetten die Möglichkeit, bei einem Herzstillstand rasch Hilfe zu leisten.
Ein Defibrillator kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern, Vorhofflimmern und Vorhofflattern beenden. Defibrillatoren werden auf jeder Intensivstationen, in Operationssälen, in Notaufnahmen, sowie in Fahrzeugen des Rettungsdienstes bereitgehalten. Seit den 1990er-Jahren werden automatisierte Schockgeber aber auch zunehmend in öffentlich zugänglichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Flughäfen und anderen Orten bereitgestellt.
Da der Defi dem Nutzer immer exakt sage, was er zu tun hat, sei die Anwendung auch für medizinische Laien nahezu ein Kinderspiel, erläuterte am Samstag Ilona Steichele von der Rot-Kreuz-Ortsgruppe Kernen beim Ortstermin in Stetten.
Laien sind die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes nicht, aber sie demonstrierten den Zuschauern gleich vor Ort, wie einfach und unkompliziert der Umgang mit dem Defibrillator ist. Der sogenannte Ambuman, eine Übungspuppe, hielt für die Simulation eines Herzanfalls her.
Ilona Steichele, Leiterin des Jugendrotkreuz Kernen, erläuterte theoretisch die Handhabung des Defi, während der stellvertretende Bereitschaftsleiter Martin Maier und ein Helfer von der Bereitschaftsgruppe praktisch vorführten, was zu tun ist, wenn das Herz nicht mehr schlagen will.
Der Kasten mit dem Defibrillator sei bewusst außerhalb der Sporthalle angebracht worden und nicht innerhalb, sagte Wolfgang Riethmüller, der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Kernen, am Samstag. So sei er im Notfall auch von der Schule oder dem Wohngebiet drumherum schnell zu erreichen. Denn lebensrettend wirken kann der Defibrillator vor allem dann, wenn er innerhalb kürzester Zeit nach einem Herzstillstand zum Einsatz kommt.