01.04.2020 Waiblinger Kreiszeitung Blutspender beweisen große Solidarität
Kernen-Rommelshausen (last). Trotz Einschränkungen spenden in Kernen 160 Menschen Blut bei einer Aktion des Deutschen Roten Kreuzes
Trotz der Corona-Krise haben rund 160 Menschen am Dienstag in Kernen Blut beim Deutschen Roten Kreuz gespendet. Dieter Hurlebaus, stellvertretender Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Kernen, freut das:
„Die Leute zeigen sich trotz schwieriger Umstände solidarisch, das ist ein großes Lob wert.“ Um die Gesundheit für Spender und DRK-Mitarbeiter zu schützen, lief die Blutspende im Bürgerhaus dieses Mal anders ab als gewohnt. Normalerweise ist die Blutspende für alle offen. Doch in Zeiten von Corona ist bekanntlich alles anders. Wer spenden wollte, sollte sich vorher anmelden. Und das klappte gut: 160 Menschen hatten sich in eine Online-Liste eingetragen. Ein zugewiesener Zeitraum sollte dabei helfen, die Menschen über den Nachmittag zu verteilen. „So kann der Abstand eingehalten werden – im und
um das Gebäude herum“, so Hurlebaus. Noch bevor die Personalien der Spender im Bürgerhaus aufgenommen wurden, maßen die DRK-Mitarbeiter die Temperatur der angemeldeten Personen. War diese
nicht erhöht, ging es an den üblichen Stationen weiter: Aufnahme der Personalien, Beantwortung des Fragebogens, Check des Hämoglobin-Wertes und des Blutdrucks sowie ein Arztgespräch – und dann ab zur Spende. Zwischen den Liegen bestand ein Abstand von mindestens zwei Metern. Bei der Spende selbst ging das zwischen DRK-Mitarbeiter und Spender allerdings nicht. Ganz klar, eine Nadel lasse sich schließlich nicht von zwei Meter Entfernung einführen, sagte Hurlebaus. Die Mitarbeiter trugen aber Handschuhe und einen Mundschutz. In Rommelshausen war die Resonanz an Spendern gut. Wie sieht es anderswo aus? Eberhard Weck, Pressesprecher des DRK Baden-Württemberg und Hessen, wagt es kaum auszusprechen: „Es läuft gut.“ Normalerweise sucht das Rote Kreuz immer nach Spendern, momentan werden die Termine zurückgefahren. Der Grund: Planbare Operationen werden aufgrund der Corona-Krise verschoben, weniger Blut wird dafür benötigt. „Gleichzeitig spüren wir eine große Solidarität in der Bevölkerung“, so Weck. Er hofft, dass das so bleibt, wenn die Ausgangsbeschränkungen gelockert werden. Schließlich gibt es Patienten, die weiterhin
auf Transfusionen angewiesen sind.