06.08.2013 Fellbacher Zeitung Schon mit fünf Jahren hat es bei ihm gefunkt
Schon mit fünf Jahren hat es bei ihm gefunkt Rommelshausen Erwin Borck ist seit 65 Jahren aktiver Rot-Kreuzler und immer noch aktiv. Eva Herschmann
Der Beginn der lebenslangen Leidenschaft war reichlich dramatisch. Als fünfjähriger Bub war Erwin Borck mit seinen beiden Onkels in Seiffersdorff im Erzgebirge wandern. Plötzlich seien überall Rettungskräfte und Polizei aufgetaucht. Ein Bergsteiger war ganz in der Nähe abgestürzt. 'Ich wollte unbedingt hin und schauen, was passiert ist, aber es durften nur Hilfskräfte näher ran, und da habe ich zu meinen Onkels gesagt: Dann geh ich eben später zum Roten Kreuz.' Erwin Borck hat seine Ankündigung wahr gemacht, 1948 trat er im Hohenlohischen ins Jugendrotkreuz ein. Seit 65 Jahren ist der Stettener im DRK engagiert - und hängt mit Leib, Herz und Seele an dem Ehrenamt.
Noch heute ist der ehemalige Ausbilder in Erster Hilfe des sogenannten Remstal-Zugs, der die DRK-Bereitschaften Weinstadt und Stetten umfasste, stolz darauf, dass er eine Viertelstunde lang Wiederbelebung machen konnte: 'Man muss pumpen, es ist anstrengend, aber es hat mir nichts ausgemacht.' 20 Jahre lang hat er anderen beigebracht, wie sie sich im Notfall verhalten müssen. Danach ist er zurück in die Bereitschaft gegangen, wo er bis zum heutigen Tag bei Blutspende-Terminen mitschafft. Viele Jahre saß Erwin Borck an der Anmeldung, doch seitdem die moderne Computertechnik Einzug gehalten hat, ist er im Ruheraum eingesetzt und kümmert sich um die frisch angezapften Blutspender. 'Früher war ich auch noch bei der Stettener Feuerwehr, aber immer, wenn Alarm war, bin ich in der DRK-Uniform gekommen, denn Menschenrettung geht immer vor.' Als die Feuerwehren Stetten und Rommelshausen zur Kernener Wehr zusammengelegt wurden, wurde in den Statuten festgeschrieben, dass ein Feuerwehrmann in keiner anderen Hilfsorganisation sein darf, und Erwin Borck legte freiwillig die Uniform der Floriansjünger ab.
Aus seiner Zeit bei der Brandschutztruppe, wo er als Melder tätig war, hat Erwin Borck ein Faible für das Funkwesen mitgebracht - und jetzt eine Spende für den Digitalfunk beim DRK gemacht, so die moderne Funktechnik denn irgendwann kommen sollte. Anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit haben er und seine Frau Elfriede um Spenden für den Ortsverein Kernen gebeten - statt Geschenken. 1100 Euro sind zusammengekommen, die der 76-Jährige nun an die Kernener DRK-Schatzmeisterin Dorothée Hummel-Grieshammer, den stellvertretenden Bereitschaftsleiter Martin Maier und Geschäftsführer August Weiß übergeben hat.
Foto: Eva Herschmann