12.08.2014 Fellbacher Zeitung Vierbeiner Luna nimmt die Fährte auf
Rommelshausen Kinder erfahren, wie wichtig Rettungshunde bei der Suche nach vermissten Personen sind. Sascha Sauer
Sie zeigen, was sie können: Eddy, Leo, Smarti, Luna und Chocolate flitzen durch Tunnel, balancieren über querliegende Leitern und laufen auf allen Vieren blitzschnell über eine Wippe. Rund 20 Kinder schauen zu. Und sie staunen nicht schlecht. Die Rettungshunde vom Ortsverein Kernen des Roten Kreuzes (DRK) machen einen tollen Job. Als Belohnung gibt's für sie Leckerli.
Doch nicht alle sind anfangs begeistert. Christina hat Angst. 'Die Hunde sind so groß', sagt die Siebenjährige. Das Mädchen hält einen großen Sicherheitsabstand zu Labrador Eddy und den anderen Vierbeinern. Andrea Patrzek, die Ausbildungsleiterin der Hunde, beruhigt die Kinder. Sie zeigt, wie man sich den Tieren gegenüber richtig verhält. 'Ihr dürft nie alleine einen Hund anfassen, das empfindet er als bedrohlich, weil ihr viel größer seid', sagt sie.
Auch andere Tipps bekommen die kleinen Zuschauer. Sie sollen die Hunde statt von vorne lieber von der Seite streicheln, da sie sonst erschrecken. 'Das ist vergleichbar mit einem Kind, das plötzlich ein Monster sieht', erklärt Andrea Patrzek. Und noch eine Information hat die Ausbildungsleiterein parat, die vor allem den ängstlichen Kindern wie Christine hilft: 'Knurrende Hunde sind nicht böse.'
Insgesamt 23 Vierbeiner zählt die Rettungshundestaffel des DRK-Ortsvereins Kernen. Die Gruppenleiterin Heide Wieland erklärt, dass es sich bei den Tieren um so genannte Flächensuchhunde handelt. Sie werden angefordert, wenn größere Gebiete möglichst schnell nach einer vermissten Person abgesucht werden müssen: 'Sie suchen Menschen, die krank im Wald liegen, oder Omas und Opas, die nicht mehr alleine nach Hause finden', sagt Heide Wieland. Dann nehmen die geschulten Vierbeiner die Fährte auf.
Findet das Tier den Vermissten, informiert es seinen Betreuer. Das kann ganz unterschiedlich aussehen: Der Mischling Leo bellt etwa so lange am Fundort, bis dieser kommt. Der Rhodesian Ridgeback Luna springt indes an seiner Betreuerin hoch, um anzuzeigen, dass er etwas gefunden hat.
Nachdem die Kinder erfahren haben, wie wichtig Rettungshunde sind, dürfen sie diese streicheln. Auch Christina fasst Eddy und den anderen Vierbeinern ins Fell. 'Ich habe meine Angst verloren, weil ich hier so viel Gutes über Hunde gehört habe.'
Text und Bild Sascha Sauer Fellbacher Zeitung