24.04.2015 Fellbacher Zeitung Migranten als Aktive anwerben
Rommelshausen Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes Kernen hat Mitglieder geehrt und will sich neuen Zielgruppen öffnen. Brigitte Hess und Hans-Dieter Wolz Bild: Brigitte Hess
Bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Ortsverein Kernen mit der Vorstellung neuer Dienstkleider für Aktive (wir haben berichtet) sind einige langjährige Mitglieder geehrt worden. Jochen Gruner, Miriam Ernst, Markus Rau, Bettina Stock-Gruner und Marion Wanka sind seit fünf Jahren im Ortsverein aktiv, auf zehn Jahre kommen Bernd Hufmann und Martin Maier, schon seit 40 Jahren engagiert sich Augustinus Weiß. Katrin Weller ist seit fünf Jahren im Jugendrotkreuz tätig.
Im Rahmen der Grußworte berichtete Nathalie Wollmann, Referentin im Bereich Migration und interkulturelle Öffnung im Landesverband, von Erfahrungen anderer Ortsvereine mit der Integration von Migranten. Viele DRK-Ortsvereine wollen sich künftig nicht nur mehr bei der Betreuung von Flüchtlingen engagieren, sondern Menschen mit Migrationshintergrund künftig auch in den eigenen Reihen als Ehrenamtliche begrüßen. Der Ortsvereins-Vorsitzende, Bürgermeister Stefan Altenberger, zeigte an der Thematik großes Interesse, man werde hier weitere Gespräche führen.
Knapp 70 Menschen zählt der Bereitschaftsleiter im Roten Kreuz in Kernen, Michael Filippi jun., zu seinen aktiven Mitgliedern. 'Ich bin sehr stolz auf diese Zahl. Alle sind sehr engagiert', sagt er. Außerdem stützen sich die Sanitäter auf die Beiträge von rund 1000 Fördermitgliedern. Zwei Dauerspender helfen bei Anschaffungen, und Einnahmen aus Sanitätsdiensten tragen ansonsten die Kosten. Alle Einsätze des DRK sind für die Betroffenen kostenlos.
Um die Versorgung von Kranken und Unfallopfern mit Blutkonserven sicherzustellen, hält das Rote Kreuz in Kernen jedes Jahr fünf Blutspendetermine ab. Diese erbringen etwa 500 Blutkonserven im Jahr. Filippi stellt dies als eine wichtige Aufgabe vor. Die aktiven Mitglieder bilden zahlreiche Gruppen. Außer dem Ausschuss mit der Leitung des Ortsvereins gibt es zwei Einsatzgruppen, die entweder mit der Feuerwehr zur Versorgung von Verletzten ausrücken oder als Sanitätsdienst im akuten Notfall. Die Gruppe der Helfer vor Ort versorgt Kranke und Verletzte vor dem Eintreffen des Rettungsfahrzeugs. Ein Sanitätsdienst hält Wache bei Veranstaltungen. Der Einsatzleitwagen wird auch überörtlich eingesetzt, ebenso wie die Rettungshundestaffel oder die Schnelleinsatzgruppe Betreuung. Die Unterstützungseinheit des Landes ist zum Beispiel in der Bulgarien-Hilfe tätig geworden. Ein Notfallnachsorgedienst bietet psycho-soziale Hilfe, betreut Angehörige und Gruppen. Der Arbeitskreis Kochlöffel kocht und verpflegt in der Ausbildung, bei Blutspendeterminen oder im Zeltlager der Jugend. Es gibt fünf Jugendleiter für den Nachwuchs. Projektgruppen sorgen zum Beispiel für den Beitrag zur Römer Kirbe. Das Rote Kreuz in Kernen hat für seine Einsätze fünf Fahrzeuge und einen Anhänger zur Verfügung. Vier Garagen steht bei seinen Räumen im DRK-Heim hinter der Haldenschule zur Verfügung. Das spezielle Fahrzeug für die Rettungshundestaffel steht in Stetten im Feuerwehrgerätehaus.
Sechs geprüfte Rettungshunde stehen den Kernener Helfern derzeit zur Verfügung. 23 Rettungshunde befinden sich bei ihren Herrchen oder Frauchen in Ausbildung oder müssen sich einer neuen Prüfung unterziehen. Ein Einsatz der vierbeinigen Sucher kann lange dauern: Vier bis sechs Stunden sind keine Seltenheit. Rund 40 Einsätze im Jahr sind beim Ortsverein Kernen im Roten Kreuz üblich. Im laufenden Jahr waren es bereits 21.